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Rechtsschutzversicherungen – für Versicherer ein profitables Geschäft?

GDV-Zahlen zeigen auf, dass die deutschen Versicherer im Bereich der Rechtsschutzversicherung alleine im Jahr 2016 mehr als 19 Millionen Verträge im Bestand hatten, die ihnen Bruttoeinnahmen in Höhe von mehr als 6,8 Milliarden Euro bescherten. Zahlen, die auf der einen Seite den hohen Stellenwert der Rechtsschutzversicherung innerhalb der Bevölkerung aufzeigen. Auf der anderen Seite darf jedoch auch die Frage erlaubt sein, wie profitabel diese Versicherung für beide Parteien ist – den Versicherer und den Versicherungsnehmer.

Wer sind die größten Rechtsschutzversicherer?

Wenn mehr als 19 Millionen Verträge bezüglich einer Rechtsschutzversicherung innerhalb von Deutschland im Umlauf sind, kann davon ausgegangen werden, dass sich die Versicherer strecken, um jeden möglichen Kunden erreichen zu können. Denn es winkt ein gutes Geschäft, welches jedoch nur dann wirklich rentabel ist, wenn die Versicherungsnehmer keine großen Schäden an den Versicherer melden. Und genau hier ist oftmals der Haken zu finden. Denn große Schäden sind schnell entstanden und für die Versicherer schwinden dann die Chancen auf ein rentables Geschäft.
Schon alleine Schadensfälle gegen eine BU-Absicherung, die dem Versicherten im Falle eines Schadens nicht gewährt wurde, können sich über mehrere Monate und Jahre hinziehen und hohe Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten mit sich bringen. Und solche Schadensfälle häufen sich in den letzten Jahren immer mehr, da die Berufsunfähigkeit ebenso wie die Rechtsschutzversicherung ein großes Thema bei den Versicherungsnehmern ist.
Marktführer im Rahmen der Rechtsschutzversicherung ist die ARAG SE, die im Jahr 2016 über 4 Millionen Verträge betreute. Es folgt die Allianz und der ADAC Rechtsschutz, der sich jedoch nur auf Verkehrsrechtsschutz bezieht und damit keinen Rundum-Service bietet. Auch die Ergo gehört zu den Versicherern, die mit mehr als 2 Millionen Rechtsschutzversicherungen noch ganz weit vorne mitmischt. Die Versicherungsjournal-Grafik zeigt auf, wie die weitere Verteilung im Jahr 2016 aussah.

Rechtsschutzversicherer

Quelle: https://www.versicherungsjournal.de/versicherungen-und-finanzen/die-groessten-rechtsschutzversicherer-131522.php

Rechtsschutzversicherungen sind nur bedingt profitabel

Nicht alle Branchengrößen können ihre Einnahmen über die Rechtsschutzversicherung auch profitabel gestalten. Besonders bei der Combined Ratio – also der Schaden-Kosten-Quote zeigt sich recht schnell auf, dass viele Versicherer zu den großen Verlierern gehören.
Doch auch der Versicherungsnehmer ist nicht immer auf der Sonnenseite und kann recht schnell verlieren. Der Drang, immer umfassendere Tarife zu immer günstigeren Beiträgen zu bekommen, veranlasst viele Versicherer, den Versicherungsnehmer nach zwei oder drei Schadensfällen aus der Versicherung auszuschließen. Er erweist sich dann nicht mehr als rentabel genug, sodass der Versicherer von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen kann.
Empfehlenswert ist es daher, nicht nur auf besonders günstige Tarife zu achten, sondern ruhig ein paar Euro mehr in die Absicherung zu investieren, dann aber auch im Schadenfall davon zu profitieren und keine Kündigung zu riskieren. Beide Seiten müssen von der Versicherung profitieren können – der Versicherungsnehmer, aber auch der Versicherer.

Die passende Rechtsschutzversicherung finden

Auf dem Weg zur passenden Rechtsschutzversicherung kann ein Vergleich niemals verkehrt sein. Bevor dieser jedoch auf den Weg gebracht wird, sollte sich der Interessent für die Versicherung folgende Fragen stellen:

Was soll versichert werden? Angeboten werden Absicherungen für die Bereiche Verkehrsrechtschutz, Privatrechtschutz und Berufsrechtschutz
Wer soll versichert werden?
Welche Selbstbeteiligung wird gewünscht?
Wie hoch soll die Versicherungssumme sein?
Werden zusätzliche Absicherungen gewünscht?

Rechtschutzversicherungen können in der Regel individuell zusammengestellt werden. Trotz alledem sollte das Kleingedruckte in den Verträgen vor der Unterzeichnung genau gelesen werden, damit Ausschlüsse und andere Vertragsdetails genauestens bekannt sind.