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Informationen zum Thema Privatarzt

Was ist ein Privatarzt?

Ein Privatarzt hat genauso Medizin studiert und eine staatliche Zulassung erhalten wie ein Arzt mit Kassenzulassung. Der einzige Unterschied zum Arzt mit Kassenzulassung ist, dass der Privatarzt keine Zulassung der gesetzlichen Krankenkassen besitzt. Viele Ärzte haben ihre Kassenzulassung abgegeben und arbeiten nur noch als Privatarzt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Entgegen vieler Meinungen bedeutet die Tatsache, dass ein Arzt keine Kassenzulassung nicht, dass er diese nicht bekommen könnte oder gar ein schlechter Arzt ist, ganz im Gegenteil. Viele Spezialisten haben ihre Kassenzulassung abgegeben, da sie die Restriktionen der gesetzlichen Krankenversicherung derart in ihrer Arbeit eingeschränkt haben, dass sie so für sich entschieden haben.

Welcher Arzt ist besser, Privatarzt oder Kassenarzt?

Die Frage, welche Art von Arzt nun besser ist, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Fakt ist, dass viele Fachärzte es vorgezogen haben nur noch auf private Rechnung zu arbeiten, eben weil sie durch ihre Erfahrungen und hohen Leistungen einen genügend großen Patientenstamm besitzen und so Vorteile durch diese Entscheidung haben. Angesichts der Tatsache, dass die gesetzliche Krankenkasse nur geringe Kopfpauschalen für die Behandlung ihrer Mitglieder an Kassenärzte zahlt und deren Leistung damit nicht angemessen vergütet werden kann, muss ein Kassenarzt in vielen Fällen einen niedrigeren medizinischen Behandlungsstandard anbieten. Ein Privatarzt, stellt hingegen keine überteuerten Rechnungen, ganz im Gegenteil lässt er sich sein höherwertige medizinische Behandlung einfach nur angemessenen nach der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte bezahlen.
Es ist auch bei Kassenärzten bereits seit Jahren bekannt, dass im Durchschnitt auf zehn Kassenpatienten mindestens ein Privatpatient kommen muss, damit dieser die niedrigen Zahlungen der gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniert.
Ärzte, die über einen großen Privatpatientenstamm verfügen, ziehen es in vielen Fällen einfach vor, sich Ihre Arbeit von diesen angemessen bezahlen zu lassen und geben ihre Kassenzulassung zurück.
Im Durchschnitt kann man also davon ausgehen, dass die Fähigkeiten eines Privatarztes in vielen Fällen höher sind. Dies zu pauschalisieren, wäre jedoch ebenso falsch, wie zu sagen, ein privatarzt sei schlecht und besitze deswegen keine Kassenzulassung.

Anzahl an Privatärzten und Kassenärzten

2009 waren in Deutschland ca 138000 Ärzte im ambulanten Bereich tätig, davon waren ca. 7500 Ärzte ohne Kassenzulassung, also Privatärzte. Die Anzahl an Privatärzten ist demnach anteilig sehr gering, nimmt jedoch in den letzten Jahren zu.
Auch die Kassenärzte können übrigens privatärztlich tätig werden, was sie bei Millionen privat Versicherter ja auch tun.

Erstattet die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für einen Privatarzt?

Nur in ganz seltenen Fällen, denn die Krankenkasse muss, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, nur die Behandlungen eines Kassenarztes bezahlen. Die Krankenkassen haben hierzu Verträge mit den kassenärztlichen Vereinigungen ausgehandelt, in welchen aufgeführt ist, welche Leistungen von der Krankenkasse honoriert werden und auch in welcher Höhe. Wer also zu einem Spezialisten gehen möchte, der keine Kassenzulassung besitzt, muss für die Rechnung aus eigener Tasche aufkommen.
Die Kosten für den Privatarzt werden nur für Privatpatienten von deren privater Krankenversicherung übernommen. Gesetzlich versicherte können sich die Kosten der Behandlung durch einen Privatarzt nur dann erstatten lassen, wenn Sie über eine geeignete ambulante Krankenzusatzversicherung verfügen. Diese kommt für einen Großteil der Kosten eines Privatarztes auf.